Die Familiengeschichte des Hubertushofs

Zeitgeschichte in Briefen

Ein Jahresbericht aus dem Jahr 1965 - 1966

in im Ganzen gesehen nicht sehr schönes Jahr ist zu Ende gegangen! Wohl war zuerst die Freude groß über die glückliche Geburt von dem kleinen Ralph Steimer. Am ersten Tage im Jahr besuchte ich die strahlende Thyza indem netten Heim der Schwester Evelyn in Höchst. Am 3. Januar 1965. kam Lore Tenge für ein paar Tage zu uns. Für den 4. Januar 1965 musste schon alles bereit für die Heimkehr von Thyza mit dem Kleinen sein.

Thyza hat sich gleich mit zu viel Energie wieder in ihren Haushalt  gestürzt, ein paar Tage später kam Mutter Lotje zum Helfen.  Ich war seit der Grippe im Herbst nicht gut dran und oft sehr angegriffen. Am 16 Januar 1965 tauchten hier Harald und Mi auf, bei schrecklichem Schneematsch, ihre Fahrt von Holte nach hier war schlimmer als danach der Nachtflug nach Teneriffa. Sonntag dem 17. Januar machten wir mit Graf Botho und Lotje bei warmen Wetter und Gewitter eine Fahrt in den Taunus  zur Erbismühle bei Neuweilnau. Die Dachdecker wurden am 20. Januar 1965  endlich mit dem Dach fertig. Wir konnten froh darum sein! ----- Fritz erkrankte in diesen Tagen an Grippe resp. An seinem Bronchialkatarrh und war noch nicht wieder so ganz frisch, wie ich dann zu der so notwendigen Erholung nach Bad Camberg wollte. Am 6. Januar Sonnabends bin ich nach Bad Camberg gefahren und habe dann nur geschlafen und wie ich nun dachte, der Papa sei über alle Berge nach seinem geliebten Ruhpolding kam ein verzweifelter Anruf von Ingeborg. Papi fände seine Fahrkarte nicht! Dieses 1. Mal war ich der Sündenbock, ich hatte sie in meiner Handtasche. Ich fuhr dann heim und brachte Fritz auf die Fahrt. Ich fand in Bad Camberg eine sehr nette Badeärztin. Ein Wochenende fuhr ich nach Hachenburg  zu Forstmeister. Am 27. Februar 1965 fuhr ich heim bei Neuschnee und fand Fritz schon zu Hause vor. Seine Begrüßung war; „Ich gehe nie mehr alleine fort!!!“  Die Fastnacht machten wir noch am Rande mit und zwar am Rosenmontag  in Niederjosbach. Acht Tage vorher hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben in Mainz eine Fremdensitzung gesehen. Am 6. März fuhr Käte mit Jupp und Ingeborg nach Laubach, um dort die Möbel zu sortieren. Ich hatte die Astkinder zu betreuen, während  Annette mit der Eva, dem alten Mädchen aus Ballern Marianne besorgte. Marianne war schon anspruchsvoll, aber gegenüber späteren Wochen ging es noch. Am 11. März  an Jürgens Geburtstag habe ich das erste Beet gegraben, am 13 März war der erste Vorfrühlingstag, an dem  die Kinder am Bach spielten. Jede Woche fuhr ich noch einmal zur Behandlung nach Bad Camberg und es stellte sich die Besserung so langsam ein. Die Italiener holte ich verschiedentlich in Eltville ab, dass rund ums Haus die Haufen von Schiefer weggeräumte wurden die Beete wieder in  Ordnung kamen.  

An meinem Geburtstag war schönes Wetter, Christel kam mit Ingeborg und Fritzchen. An Ingeborgs 30. Geburtstag haben wir draußen am Haus Tee getrunken, so warm war es. Das schöne Wetter verlockt auch zum Hausputzen.  Anfang April war Käte nochmal ein Wochenende in Laubach, ich räumte und tünchte das kleine Zimmer über dem Eingang als Gästezimmer für den in Aussicht stehenden 90. Geburtstag von Marianne an Ostern, an diesem Tag war auch die Taufe von Ralph geplant. Am 10.April kamen die Möbel von Laubach. In dieser Zeit begannen Ingeborg und ich Käte bei der Nachtwache bei Marianne abzulösen. Zu Ostern und zur Taufe kamen Pieks, Tenges, Ilse als Logiergäste, auch Erika Vielhaber, Hedi Meinhold, Fritz Steimer-Niersbach. Die Taufe war um 12.00 Uhr in der Eppsteiner Kirche. Zum Kaffee und Abend traktierte uns Thyza mit herrlichen Dingen hier bei uns, es war so nett wie möglich gedeckt. Es herrschte viel Jubel , Trubel, Heiterkeit mit 30 Erwachsene und 10 Kindern. Am Ostermontag war eine Reporterin vom Hessischen Rundfunk bei Marianne und Käte und hörten wir die Reportage gemeinsam am folgenden Tag. In den Tagen danach war es wieder regnerisch und kalt. Anfang Mai wurde Mariannes Pflege für Käte und Annette so schwer, dass ich verzweiflungsvoll nach Schwestern suchte. Die Niederhausen Schwester Antonina kam dann auch regelmäßig. Mitte Mai ist sehr schönes Wetter und fahren wir, Fritz und ich durch das Wispertal mit Forellen essen nach Geisenheim zu Volkmanns. Am 20. Mai 1965 sahen wir in Wiesbaden die Königin von England und Prinz Phillip. Am 26. Mai war Treffen der Schülerinnen in Schneidhain. Es waren ca. 70 Schülerinnen gekommen. Mary Köninger war vom Treffen an hier geblieben und machten wir zu dritt am 30. Mai eine nette Rheinfahrt.  

Donnerstag vor Pfingsten fuhren wir nach Mühlheim. Es war dort sehr gemütlich. Pfingstsonntag machten wir eine herrliche Fahrt über Colmar. Besuch bei Yvonne Tenge, seiner Frau und dem Baby. Von Colmar ging es dann in das entzückende Reichenweier, ähnlich wie das deutsche Dinkelsbühl. Die Fahrt durch die Vogesen war eindrucksvoll, andere Mittelgebirge. Müllers in Mühlhausen nahmen uns sehr herzlich auf, nach acht Tagen ging es dann wieder heimwärts. Der Juni stand unter dem Zeichen der Gartenarbeit und der uns erschütternden Absicht von Christel sich scheiden lassen zu wollen. Sonntag konnte ich mit den Kindern schon manchmal in Idstein schwimmen gehen. Asts waren inzwischen nach Hamburg zu Wolfs mit dem Bärbelchen und ich hatte den wirklich sehr lieben Jürgen zu betreuen. Am 30. Juni 1965 wurde die Scheidung ChristeIs von Fritz Schmitt ausgesprochen. Am Tag vorher war ich mitgenommen worden nach Haus Horn im Bergischen Land zu der sehr schönen 60. Geburtstagsfeier von dem Vetter Hans Hardt. ------ Am 10. Juki 1965 legte sich Harald mit Grippe ins Bett, am selben Abend kommt Christel endgültig mit Sack und Pack aus Höchst um hier im Häuschen mit den Kindern zu wohnen. Harald wird sehr krank, während er mit 40 Fieber im Bett liegt kommt Marianne noch einmal alleine die Treppe herunter wo Thyza gerade telefoniert. Sie setzt sich in die Diele und sagt Sie möchte hier im Restaurant etwas zu essen haben. Kaum wieder hergestellt, musste Harald zu Behandlung seiner Behandlung nach Gießen, das bedeutet für Thyza Großeinsatz und viel Arbeit ich half ihr im Haushalt und Kindern und kochte wochenlang für sie. Christel war währenddessen mit den 3 Kindern auf dem Häuschen. Am 24 Juli waren Fitz und ich zu Hochzeit von Fritz Heinrich Königer nach Giesen, nachts in Lich.  Am 1. August 1965 fahren wir mit Ingeborg und Dagmarlein (Schmitt) per Auto nach Mühlheim.  Dienstags waren wir mit Ingeborg zurück. Asts waren inzwischen 10 Tage mit beiden Kindern bei der Tante Milla in Wels gewesen und zurück über Tenges in Müllheim gefahren. Am 8. August  fuhr ich mit den zwei Buben von Forst, die immer so bei den Hühnern halfen und Ingeborg nach Gießen, um Harald zu besuchen.  Wir fuhren dann zusammen nach Lich zu Mary. In all dem Vielerlei, was auf uns einstürmte merkten wir kaum wie sehr Marianne zurückging.  Wir hatte geplant, Fritz 75. Geburtstag mit mancherlei Besuch zu feiern.  Am 11. August 65  machten wir mit den Kindern, sogar Käte war dabei, noch einen Ausflug zur Schinderhanneshöhle. ------ Am Sonnabendmorgen, dem 14. August 1965  verschied  Marianne. Nun ließen sich die kommenden Gäste aber nicht mehr abbestellen.  So schwer es unter diesen Umständen auch war, wir mussten unsere Gäste empfangen und fuhren dann mit Ihnen nach Schneidhain. Wo wir bei schönstem Wetter draußen sitzen konnten. Abends saßen wir in einem kleinen extra Raum, die 7 Enkelkinder tobten draußen durch die Gegend.

Bruder Harald mit Mi waren gekommen, Michael und Sigrid, Volkmanns, Relchs, Vadermühl, Kläre Keßler,  Asts, Schmitts, Fritz Schmitt ,war nochmal dabei….., besonders zu erwähnen ist Theo von Zastrow, der gerade in Deutschland war. Mit diesem und Haralds trafen wir uns am folgenden Tag bei glühender Hitze nochmal auf dem Neroberg. -------- Die folgenden Tage waren Vorbereitungen für die Beerdigung von Marianne.  Meinhold hielt die Ansprache. Es kamen viele ehemalige Schülerinnen und ich hatte dafür gesorgt, daß 30 Personen zum Kaffee gestärkt wurden Wir konnten auch draußen sitzen………….. (Hier endet der Jahres-Rückblick 1965. es wurde leider keine weiteren handschriftlichen Fortsetzungen in Nachlass-Kisten gefunden)